Masters Of Reality im Juni in Köln

26. April 2013 0
Masters Of Reality im Juni in Köln

Masters Of Reality haben in ihrer 31-jährigen Geschichte zwar nur fünf Studio- und drei Live-Alben veröffentlicht, ihre Bedeutsamkeit für die Entwicklung moderner Rockmusik lässt sich jedoch nicht bestreiten. Sie gelten als Initialzündung für den ‚Stoner Rock’, mit dem Bands wie Kyuss oder Queens Of The Stone Age internationale Popularität erlangten. Diesen Erfolg verdanken sie vor allem Masters Of Reality-Frontmann Chris Goss, der neben seiner Karriere als Musiker Meriten als erfolgreicher Produzent sammelte – so auch für die Produktion der ersten drei Kyuss-Alben. Im Dezember 2012 erschien eine Deluxe-Wiederveröffentlichung ihres Debüts „Masters Of Reality“ von 1988 als Doppel-Album. Auf der zweiten CD findet sich der komplette Live-Mitschnitt „How High The Moon: Live At The Viper Room“ aus dem Jahr 1997. Neben der aktuellen Arbeit an ihrem sechsten Album kündigte die Band nun eine exklusive Deutschland-Show am 11. Juni im Kölner Luxor an.

Als Chris Goss, ein musikalischer Grenzgänger aus Syracuse/New York, zu Beginn der 80er gelangweilt war von der damaligen Musikszene, gründete er mit Highschool-Freunden Masters Of Reality. Über mehrere Jahre hinweg entwickelten sie einen höchst eigenwilligen Sound: Rockig, aber individuell, kraftvoll, aber experimentell, melodiös, aber unkonventionell. So dauerte es bis 1988, bevor sie ihr erstes Album veröffentlichten: Produzenten-Legende Rick Rubin war auf die Band aufmerksam geworden und bot ihr den ersten Plattenvertrag an.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Struktur der Gruppe, die aus keinem festen Line-Up mehr bestand, bereits gründlich verändert. Die einzige Konstante war Chris Goss, der sich befreundete Musiker einlud, um so spontan wie möglich Kreativität fließen zu lassen. Unter ihnen befanden sich Legenden wie Cream-Schlagzeuger Ginger Baker und Grunge-Tausendsassa Dave Catching, aber auch gute Freunde wie Screaming Trees-Frontmann Mark Lanegan oder die Queens Of The Stone Age-Köpfe Josh Homme und Nick Oliveri.

Seine eigene Karriere als Sänger und Bandleader schien für Chris Goss zunehmend nebensächlicher zu werden. Er verlegte sich stattdessen auf das Produzieren und Mit-Musizieren bei seinen prominenteren Kollegen. Masters Of Reality galten seit 2001 als spannendes, aber auf Eis liegendes Projekt. Eine Mail seiner Plattenfirma mit dem Wortlaut „Nicht mal wieder Lust, selbst eine Platte zu machen?“ überzeugte Goss, wieder die Gitarre in die Hand zu nehmen. So kehrte er im August 2009 mit dem fünften Longplayer „Pine/Cross Dover“ ins Rampenlicht zurück. Die sich anschließende Tour geriet zum überwältigenden Erfolg.

Aber auch „Pine/Cross Dover“ überzeugte auf ganzer Linie. Es ist ein schwer groovendes, dunkel gefärbtes und enorm trocken rockendes Biest von Album. Erstmals in seiner Karriere öffnete sich Goss zudem für improvisatorische Experimente. So ist „Alfalfa“, der 12-minütige Abschluss-Song, das spontane Resultat von vier Musikern, die in dieser Besetzung noch nie gemeinsam im Studio waren und aufnahmen, was sie als erstes spielten.

Zuletzt trat Chris Goss als prominente Persönlichkeit in der Film-Dokumentation „Sound City: Real To Reel“ seines engen Freundes Dave Grohl in Erscheinung. Aktuell befindet er sich, begleitet von dem einzigen verbliebenen festen Mitglied, Schlagzeuger und Cover-Künstler John Leamy, im Studio, um am sechsten Masters Of Reality-Album zu feilen, für das Goss wieder einen völlig neuen Ansatz verspricht. Bis heute bleibt es also, wie es immer war: Masters Of Reality zu erleben, kommt einer spannenden, höchst begeisternden Erweiterung des eigenen musikalischen Horizonts gleich.

Tickets für das Konzert in Köln gibt es ab sofort bei eventim und in unserem Ticket-Shop.

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